Katastrophenhilfe
Wenn Hilfe am dringendsten gebraucht wird
Nach Naturkatastrophen oder in humanitären Notsituationen Katastrophenhilfe zu leisten, ist ein wichtiger Teil von ADRAs Arbeit. Dadurch, dass ADRA in über 130 Ländern bestehende Landesbüros und Teams hat, sind wir in den meisten Fällen gut positioniert, um im Ernstfall aktiv zu werden und schnell zu helfen.
Die Verwendung der Hilfsgelder, das Material und Personal werden durch das ADRA Landesbüro koordiniert, das der Katastrophe am nächsten ist (zum Beispiel ADRA Bangladesch für die Nothilfe für Rohingya Flüchtlinge in Bangladesch). Gemeinsam wird die Arbeit koordiniert und die Hilfe zu den am stärksten betroffenen Menschen gebracht.
Hier finden Sie 3 Beispiele, wie ihre Spende hilft:
50 Euro – Sie spenden ein Nahrungspaket, das eine Familie im Flüchtlingscamp für einen Monat ernährt.
75 Euro – kostet zum Beispiel ein Unterkunftset, das einer Familie ein sicheres Dach über dem Kopf gibt, während sie ihr Leben neu organisiert
150 Euro – Ihre Spende versorgt 2 Familien mit Hygieneartikeln, die vor übertragbaren Krankheiten schützen.
SpendenGeschichten
Fluthilfe Bihar Indien – Ein Dach über dem Kopf
Indien
Chamelia erzählt vom Tag, als die Flut kam
Nepal
Munanie – als Witwe muss sie 4 Kinder durch die Hungersnot bringen
Kenia
Jänner 2017: Einrichtung des Schutzzentrums
Syrien
Fluthilfe Bihar Indien – Ein Dach über dem Kopf
Indien
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Fluthilfe Bihar Indien – Ein Dach über dem Kopf
Im August 2017 gab es sehr schwere Regenfälle in den Einzugsgebieten der Flüsse, die durch die Tiefebene von Indien und Nepal fließen. Der indische Staat Bihar war besonders stark betroffen, 73% der Fläche überflutet. Besonders hart traf es die ärmsten Bevölkerungsgruppen, die häufig mit 6-7 Familienmitgliedern in einfachen Hütten leben. Sie sind abhängig von Landwirtschaft, arbeiten als Tagelöhner auf Feldern. Die Fluten zerstörten fast alle erntereifen Pflanzen auf den Feldern. Die Jute-Ernte wurde zerstört. Felder versandeten und müssen aufbereitet werden, bevor dort wieder etwas angebaut werden kann.
Betroffene Familien retteten sich vielfach an höhergelegene Straßenränder, viele wurden obdachlos. Besonders Frauen litten darunter, kein Dach mehr über dem Kopf und keinerlei Privatsphäre mehr zu haben. Die persönliche Hygiene durch verschmutzte Wasserquellen und zerstörte Toiletten wurde schwierig. ADRA Indien hat auch dank Ihrer Spenden 350 Familien mit einer großen Zeltplane, Moskitonetz, abdeckbare Wassercontainer und Schöpfer ausstatten können. Hiermit konnten sich die Familien unmittelbar Zelte bauen, später dann zu Hütten erweitern. Die Wassercontainer ermöglichen es den Familien, Wasserdesinfektionstabletten zu nutzen, die Krankheiten stark reduzieren.
Chamelia erzählt vom Tag, als die Flut kam
Nepal
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Chamelia erzählt vom Tag, als die Flut kam
Chamelia Devi Ran beschreibt, wie sie die schweren Fluten in ihrem Dorf im südlichen Tiefland Nepals erlebt hat. Die Fluten, die alles, was sie besaß, raubten.
Chamelia ist 37 Jahre alt und lebt mit ihrer erweiterten Familie in Gujra. Die Flut hat sie besonders hart getroffen. Sie verlor ihr Haus und ihre Tiere in den Fluten. Bis dahin hatten alle Familienmitglieder glücklich unter einem Dach zusammengelebt.
Chamelia ist Teil eines ADRA Projekts, welches das Einkommen der Kleinbauern in der Region fördern soll. Sie hat in den letzten Jahren gewissenhaft gespart und sich von ihrem hart erarbeiteten und gesparten Geld 2 junge Ziegen gekauft. Sie lebte in einer mit Gras gedeckten Lehmhütte.
Wir treffen Chamelia an einem sonnigen Tag im Schutz einer aus Plastikplanen gebauten Notunterkunft. Sie passt auf ihren Sohn auf, ihr Mann arbeitet als Tagelöhner auf einem Feld. Da ihr Sohn die Schule zurzeit nicht besucht, läuft er sonst im Dorf herum oder geht fischen, um das Essen der Familie aufzubessern. Die Sonne brennt auf die Plastikplane, während Chamelia uns von dem schicksalshaften Tag berichtet. „Ich war auf dem Feld mit meinem Mann und Sohn. Es war ein Regentag und es regnete ohne Unterbrechung seit dem frühen Morgen. Plötzlich stieg der Wasserstand an und eine riesige Masse Wasser bewegte sich auf unsere Siedlung zu. Und plötzlich hörte ich Männer, Frauen, Kinder und die Älteren im Dorf schreien: Wasser! Wasser …!!! Ich konnte sehen wie mein Mann und mein Sohn auf unser Haus zuliefen, um noch etwas zu retten. Ich konnte sehen, wie Häuser vom fließenden Wasser überschwemmt wurden. Ich dachte an mein Haus und an meine Ziegen, die im Unterstand waren. An den Reis im aus Lehm geformten Lagerbehälter.
“Ich war nervös und hatte Angst. Ich dachte, jetzt ist alles zu Ende. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wie ich zu Hause angekommen bin. Ich sah mein Haus, das wie die anderen zusammengebrochen war. Menschen riefen, weinten, schrien um Hilfe, einige versuchten ihre Familie zu retten. Ich habe Panik bekommen. Ich sah, wie mein einziges Zuhause weggeschwemmt wurde. Ich brach zusammen und war wie benommen.“
Zwei Wochen später war die Region wieder zugänglich, nachdem die Wassermassen sich zurückgezogen hatten. Chamelias Familie erhielt unmittelbar Material für eine Notunterkunft und Nahrungsmittel von ADRA Nepal. Dies bestand aus einer Plastikplane, 1 Paket mit Hygieneartikeln, 30kg Reis, 5 kg Linsen, 4 kg Zucker, 2 Liter Öl zum Kochen und 1 kg Salz. Sie haben sich auf einem freien Platz eine Hütte aus der Plane gebaut und hoffen nun, dass sie so schnell wie möglich ihr Haus wiederaufbauen können.
„Ich bin dankbar, dass ADRA uns Nahrungsmittel und Zeltplanen gebracht hat. So haben wir genug zu Essen und sind vor dem Wetter geschützt.“
Munanie – als Witwe muss sie 4 Kinder durch die Hungersnot bringen
Kenia
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Munanie – als Witwe muss sie 4 Kinder durch die Hungersnot bringen
Munanie Mwanza ist Witwe. Mit ihren 69 Jahren muss sie 4 Kinder ernähren.
Sie erzählt dem ADRA Team: „Ich besitze 4 Hektar Land und baue Getreide und Gemüse an. Normalerweise kann ich 6 Säcke Mais, 4 Säcke Linsen, 2 Säcke Erbsen und 2 Säcke Hirse ernten. Aber dazu braucht es Regen. Das letzte Mal konnte ich 2014 so viel ernten. Dieses Jahr habe ich wegen der Dürre nur 2 Säcke Mais und 2 Säcke grüner Linsen geerntet. Ich konnte gar keine Erbsen oder Hirse anbauen.
Schon im Februar 2017 waren alle unsere Vorräte aufgegessen. Ich habe mich der Frauengruppe angeschlossen, eine Selbsthilfegruppe zu der wir Erspartes beitragen und dann rundum jede von uns das Ersparte ausgehändigt bekommt. Ich habe meine Hühner verkauft, um beitragen zu können. Seit Februar habe ich jeden Monat eine Henne für 500 Shilling verkauft. Jetzt habe ich nur noch 2 Hühner, aber zumindest konnte ich Mais für meine Familie kaufen. Ein Kilo Mais kostet 70 Shilling. Ich weiss nicht, was ich in zwei Monaten machen werde, wenn ich alle meine Hühner verkauft habe.
Gestern haben wir nur zwei Mahlzeiten gehabt – Frühstück und Abendessen. Wir haben Mais und Bohnen gekocht. Manchmal essen meine Kinder all mein Essen auf, aber ich bin zufrieden. Ich bin bereit, hungrig zu sein und ihnen Nahrung von mir abzugeben. Sie sind mein Leben!
Ich habe von ADRA während dem Treffen mit unserem Dorfchef gehört. Und ich bin wirklich dankbar, dass meine Familie Hilfe bekommen hat.
„Wenn ich es euch irgendwie danken könnte, ich würde alles tun.“
Munanie Mwanza hat auch dank Ihrer Spenden 25kg Bohnen, 45 kg Mais, 1 Paket Salz und 5 Liter Öl erhalten. Hier können Sie für die Hungerhilfe spenden, damit noch mehr Familien lebensrettende Lebensmittel erhalten.
Jänner 2017: Einrichtung des Schutzzentrums
Syrien
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Jänner 2017: Einrichtung des Schutzzentrums
Hier die aktuelle Meldung unseres Teams aus Damaskus: Das Team des Not-Schutzzentrums ist aktuell dabei, die benötigten Möbel und sonstige Ausstattung des Schutzzentrums einzukaufen. Der Vertrag für die Rehabilitation des Zentrums wurde unterzeichnet und die Arbeiten haben begonnen. Wir hoffen, dass das Zentrum Ende Jänner oder Anfang Februar 2017 seine Türen für schutzbedürftige Frauen und Kinder öffnen kann.