Vieh- & Landwirtschaft
Samen
für die Zukunft
Mehr als 1 Milliarde Menschen auf der Welt lebt von weniger als 1 Dollar pro Tag und 800 Millionen Menschen brauchen nachhaltige Lösungen, um ihre Nahrungsversorgung zu sichern. Der Teufelskreis der Armut ist stark und viele Regionen in der Welt kommen an den Rand einer Hungerkrise, wenn sie nicht die Werkzeuge erhalten, um sich selber zu versorgen.
Viele von ADRAs Werkzeugen zur Armutsbekämpfung kommen in kleinen „Paketen“. Hühner, Ziegen oder ein Lamm aus einer Tierbank, Saatgut und Landwirtschaftstraining spielen eine wichtige Rolle in der Vorbeugung von Katastrophen und können Haushalte oder kleine Landwirtschaftsbetriebe hin zum Erfolg unterstützen. Besonders Frauen erleben die Effekte, wenn sie Märkte erobern, die ihnen früher verschlossen waren, wenn sie ein zuverlässiges Einkommen erwerben, das sie und ihre Kinder unabhängig macht.
SpendenGeschichten
Ein Einkommen für Sarudzai’s Familie
Simbabwe
Phuóngs Träume für ihre Kinder
Vietnam
Imker John
Simbabwe
Die Oase
Simbabwe
Ein Einkommen für Sarudzai’s Familie
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Ein Einkommen für Sarudzai’s Familie
Bei meinem ersten Besuch zum Start von ADRAs neuem Projekt in Simbabwe traf ich auf Frauen, die in einem Gemeinschaftsgarten am Dorfrand Gemüse anbauen. Sie versuchen unter viel Schweiß, den sandigen Boden in ein grünes, fruchtbringendes Feld zu verwandeln. Wie auch Sie, möchten und müssen sie durch die Arbeit ihre Familien ernähren und brauchen ein Einkommen.
Aber ohne Ausbildung, ohne gutes Saatgut, Dünger udn vor allem Bewässerung verdienten die 60 Frauen mit ihrer letzten Ernte gemeinsam nur 13 Euro.
Eine Familie, deren Leben Sie verändern können, ist die von Sarudzai. Sarudzai wird dieses Jahr 40 Jahre alt und hat einen 10jährigen Sohn. Ihr Mann leidet unter der Bluterkrankheit. Schon bei kleinen Stößen bekommt er schwere Blutergüsse in Muskeln und Gelenken. Bei Verletzungen gerinnt das Blut nur schwer. Aus diesem Grund kann er nicht arbeiten. Er benötigt Medikamente und muss regelmäßig zur Behandlung ins Krankenhaus der Hauptstadt Harare reisen.
Sarudzai verdient als Tagelöhnerin in Haushalt und Feld meist nicht einmal 20 Euro im Monat. Oft liegt sie nachts wach, hört ihren Mann vor Schmerzen stöhnen und sorgt sich um ihn. Die Frage, wie sie die Schulgebühren für ihren Sohn aufbringen soll, quält sie. Er ist ihr ganzer Stolz und sie macht sich Sorgen um seine Zukunft.
Ihre Spende hilft Familien wie der von Sarudzai: An verschiedenen Orten in Simbabwe und weltweit. Mit Ihrer Spende im Rahmen dieser Verdopplungs-Weihnachtskampagne verhelfen Sie Familien zu einem Einkommen und bekämpfen Hunger.
Phuóngs Träume für ihre Kinder
Vietnam
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Phuóngs Träume für ihre Kinder
Dank Ihnen können Familien in dieser entlegenen Region im Norden Vietnam bald zusätzliche Einkommensstandbeine aufbauen, um der Armutsfalle zu entkommen.
Ich wünsche mir, dass meine Tochter einmal Lehrerin wird. Dass sie anderen Kindern Lesen und Schreiben beibringt… – — STOP, NEIN, so war das nicht …
Ich hätte diesen Satz einer Mutter gerne als Zitat in Anführungszeichen gesetzt. Aber ich kann es nicht. Als ich Phuóng frage, was ihr Traum für ihre 14-jährige Tochter ist, sagt sie stattdessen leise: „Ich habe sie nie gefragt.“
„Ich weiß es nicht, ich habe sie nie gefragt.“ – Ich spüre, wie schwer es ihr fällt, dies zu sagen. Der Moment berührt mich sehr, weil ich mich an all die Träume erinnere, die ich als Jugendliche hatte, und wie privilegiert ich bin, dass ich meinen Weg gehen durfte, die Talente, die Gott jedem von uns gibt, entwickeln und einsetzen darf.
Jedes Kind, jeder Mensch sollte das Leben leben können, das Gott ursprünglich für uns vorgesehen hatte! Das ist unsere Antriebsfeder als ADRA, und dafür brennt mein Herz.
Phuóng sitzt mir gegenüber und sie wagt nicht mehr zu träumen, weil sie nicht sicher ist, ob sie und ihr Mann ihre Tochter bis zur 12. Klasse in die Schule schicken können. Ob sie jeden Monat in der Lage sein werden, für Transport und das Frühstück zu zahlen. Die Rechnung geht sich einfach nicht aus. Sie selber teilen das gleiche Schicksal. Da das Geld der Familie nicht für alle Geschwister reichte, mussten auch Phuóng und ihr Mann im Alter von 11 und 12 Jahren die Schule abbrechen.
Phuóng und ihr Mann Than leben mit ihren beiden Kindern im Norden Viet-nams, in einem alten traditionellen Holzhaus auf Stelzen. Holzboden und Wände sind von der feuchten Hitze verwittert. Die über den Betten gespannten Plastikplanen verraten, dass die Dachziegel nicht mehr vor dem Regen schützen. Und doch ist dies das Zuhause von 7 Personen: Phuóng, ihr Mann, ihre 14-jährige Tochter, der 4-jährige Sohn, ihre Eltern und der Onkel, der mit einer schweren Körperbehinderung bei ihnen lebt und Pflege braucht.
Phuóngs Familie besitzt 3 Wasserbüffel und 3 Schweine. Tiere sind das Bankkonto der Familien, sie werden verkauft, wenn eine größere Rechnung ansteht.
Die Herausforderung ist groß
Ihre Felder sind zu klein, um die Familie ganzjährig zu versorgen. Im letzten Jahr ernteten sie 30 Säcke Reis. Davon werden sie 7 ½ Monate satt. Als Familie, die unterhalb der Armutsgrenze lebt, erhalten sie von der Regierung einen Reisvorrat für weitere 2 Monate. Die übrigen Monate müssen sie irgendwie Geld verdienen, um Reis und Mais dazuzukaufen und bangen um die nächste Mahlzeit.
Gemeinsam kalkulieren wir, was ihre wichtigsten Ausgaben sind:
Monatsbudget für die 7 Personen
3 Euro Strom
22 Euro Frühstück der Kinder
56 Euro Lebensmittel (Gemüse, Fett,
Fischsauce (wie Sojasauce)
30 Euro Grundnahrungsmittel
(Reis, Mais)
1,30 Euro Schulgebühren Tochter
Total: 127 Euro pro Monat
Hinzu kommen Kleidung, Seife, das Handy, das so wichtig ist, um Arbeit zu finden … Manchmal kann die Familie ein Schwein verkaufen, ab und zu finden sie zusätzlich zur Feldarbeit und dem Hüten ihrer Büffel Arbeit als Tagelöhner auf einer Baustelle. An einem guten Tag verdient ihr Mann 5,50 Euro auf dem Bau. Um die wichtigsten Ausgaben zu decken, müsste er an 23 Tagen Arbeit finden, aber im letzten Monat fand er an keinem einzigen Tag Arbeit.
Was ist seine Vision? Er sagt: 15 Schweine besitzen. Er könnte einige der Ferkel behalten, aber die Familie hat nicht genug Getreide, um zusätzliche Tiere zu füttern. Sie stecken in einer Sackgasse. Die Armut hat jede Hoffnung zerstört: So sehr, dass Phuóng nicht weiß, was ihr Traum für ihre Tochter ist und sie ihre 14 jährige Tochter noch nie gefragt hat, was diese einmal werden möchte.
Ich sitze erstmal betroffen da. Mit Phuóng am kleinen Tisch zu sitzen und zu sprechen ist etwas anderes, als eine Regierungsstatistik zur Armut in der Region zu lesen. Keiner hat gesagt, dass Hilfe einfach ist. Wenn sie so einfach wäre, hätten die Familien hier selber Wege gefunden. Diesen Armutskreislauf zu durchbrechen, ist eine Herausforderung, für die wir Ihre Unterstützung brauchen. Für den Norden Vietnams haben wir keine Möglichkeit, ergänzende Fördergelder der Regierung zu beantragen. Um Familien wie Phuóng helfen zu können, sind wir daher ganz auf Ihre Spenden angewiesen! Sie sehen aber auch, wie wertvoll jede Spende für eine Familie mit so einem kleinen Familienbudget ist!
„Ich habe Pläne für dich, die voller Zukunft und Hoffnung sind.“ Gott spricht uns Menschen dies in Jeremia 29,11 zu.
Wo eine Vision ist, da ist Hoffnung. Ich bin so froh, wenn Sie dabei sind und dies unterstützen!
Gemeinsam mit den vietnamesischen Kollegen planen wir noch vor Ort: Als ersten Schritt werden wir mit Phuóngs Familie und ihrem Dorf analysieren, welche Kapazitäten sie bereits haben. Einige Kilometer entfernt haben zum Beispiel Bauern begonnen, Seidenraupen zu züchten und verdienen sehr gut Geld damit. Solche Personen können wir miteinander verbinden. Als Familie und als Dorf werden wir gemeinsam mit ihnen eine Vision und einen konkreten Plan entwickeln.
Die Familie braucht zusätzliche Einkommensstandbeine
Die Familien werden dann dabei unterstützt, verschiedene Einkommensstandbeine zu entwickeln.
Sie lernen außerdem moderne Anbautechniken, um den Ertrag der Felder auf nachhaltige Weise zu steigern und den wertvollen Humus auf den Steilhängen durch das Anlegen von Terrassen zu bewahren. Momentan schwemmen starke Regenfälle alle Nährstoffe weg und ihre Reisernte wird immer kleiner. Die Familie ist immer mehr auf künstlichen Dünger angewiesen.
Gemeinsam ist es möglich
Helfen Sie mit – Ihre Spende ermöglicht es, dass sie die lähmende Perspektivlosigkeit durchbrechen. Hoffentlich kann Phuóng ihre Tochter bald fragen, was sie sich von ihrer Zukunft erträumt!
Gemeinsam mit Ihnen können wir Träume wahr machen!
Corinna Wagner
Imker John
Simbabwe
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Imker John
John lebt in der Region Kanyemba, ganz im Norden Simbabwes. Zwei Jahre lang gab es dort nun eine Dürre, Hunger, und heuer gab es dann eine große Überschwemmung.
Wir gehen an den Hütten auf staubigem Erdboden vorbei und er führt uns über einen kleinen Fußpfad ins Gebüsch. Wir umrunden einen von Schlingpflanzen überwucherten Baum und tauchen auf der Rückseite ins Grün ein – und sehen den Bienenstock, den er uns zeigen möchte.
Dank Ihrer Spenden hat John Makedchem vor wenigen Wochen einen Bienenstock erhalten, Ausbildung dazu, und kann nun professionell Bienenzucht betreiben.
Zwei Meter neben dem oben im Baum hängenden modernen Bienestock hängt ein traditioneller, aus Rinde geformt. Der Ertrag der traditionellen Bienenstöcke ist viel niedriger und da sie aus Rinde hergestellt werden, gehen dadurch Bäume kaputt.
Ein ständiges Problem in der Region ist auch, das bei der traditionellen Bienenzucht Feuer zur Honigernte eingesetzt wird, das in der Trockenzeit schnell zu Waldbränden führen kann. Der Honig ist aus dem modernen Bienenstock einfacher zu ernten und John hat nun das Räucherwerkzeug dazu.
Honig hat ein sehr gutes Einkommenspotenzial. Und das ist wichtig für Familien wie die von John. Er arbeitet hart auf dem Feld das er hat, kann davon aber nicht leben. Die Bienenzucht braucht nicht viel Arbeitszeit, bringt aber ein sehr gutes Einkommen. Für bis zu 4 Dollar (3,50 Euro) kann er ein 375ml Glas Honig verkaufen. Und dieser Bienenstock, den wir gerade besichtigen, kann ihm in 2 Pollenreichen Monaten 30 Liter Honig bringen.
Bei der Ernte bekommt er dunklen und weißen Honig. Den dunklen Honig isst seine Familie, und den weißen verkauft er teuer. Seine Familie hat auch gelernt, wie sie aus dem Wachs Kerzen herstellen können, Hautpflege und Hustensirup aus dem dunklen Honig.
Wir fragen ihn, was die dringendsten Dinge sind, die er vom Einkommen zahlen möchte. Er zeigt hinüber zu den Hütten. Sein Sohn besucht die 6. Klasse und er möchte ihm eine gute Schulbildung ermöglichen.
John hat eine Bitte – er möchte auch Zimmerei lernen. Dann kann er sich nämlich weitere Bienenstöcke selber bauen. An diesem Projektplan arbeiten wir und hoffen, wir können ihn bald in die Realität umsetzen.
Die Oase
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Die Oase
Gib einem Mann einen Fisch und du ernährst ihn für einen Tag. Lehre einen Mann zu fischen und du ernährst ihn für sein Leben!
Die Doma in Mariga und Chiramba beziehen ihr Wasser aus dem Mwanzamutanda Fluss. Es reicht zum Leben, aber von Landwirtschaft sind die Doma weit entfernt. In ihrer Region gibt es dafür zu wenig Regen.
Doch momentan gibt es auffallende Veränderungen in der Community der Doma. Die Menschen beginnen sauberes Trinkwasser, welches ADRA Simbabwe mit Hilfe von Bohrlöchern für sie zugänglich gemacht hat zu verwenden. Außerdem beginnen, die Dorfbewohner rund um das Bohrloch mit Gemüseanbau. Sie pflanzen Zwiebel und Tomaten.
Und es sieht so aus, als würde hier nicht nur das Gemüse gedeihen. Dieses Bohrloch scheint für die Menschen hier mehr als nur eine Wasserquelle zu sein – es ist zu einem Punkt der Interaktion aufgeblüht. Hier treffen Erwachsene auf Kinder, um gemeinsam mit ihnen zu spielen. Die Community wächst zusammen, inmitten einer grünen Oase.
„Wir haben so viel Verbindung zu diesem Bohrloch, das könnt ihr gar nicht verstehen. Es wurde uns in einer Zeit geschenkt, in der wir am allermeisten gelitten haben, diese Engel, von denen ihr in der Kirche sprecht, ich glaube sie haben uns diese Männer geschickt, die uns hier geholfen haben, als uns alle vergessen haben.“, erzählt uns Sabhuku.